Der "Weihnachtsbaum" schlechthin in Tansania ist der Jakaranda, der in dieser Zeit wunderschön fliederfarben blüht. Überhaupt blühen in der Adventszeit viele Bäume und es gibt viel Obst. In Tansania herrscht jetzt die trockene, heiße Jahreszeit. Und noch einiges mehr ist in Tansania in der Adventszeit anders als bei uns:
Die Advents- und Weihnachtszeit in Tansania ist eine Zeit mit vielen Familienfesten. Das liegt daran, dass zu Weihnachten alle aus dem ganzen Land in ihre Heimat kommen.
In den Gemeinden werden an den Sonntagen im Advent häufig Konfirmationen gefeiert. Daher gibt es auch noch Konfirmandenunterricht bis zu dem jeweiligen Datum. Zur Konfirmation tragen die Jugendlichen traditionell Blumenkränze (vor allem die Mädchen) aus purpurroten/violetten Blüten (die liturgische Farbe im Advent). Das Foto links zeigt eine Konfirmandin vom Kilimanjaro. Dort wird für die Konfirmanden aus Zweigen eine Art kleine Hütte zwischen den Bananen gebaut, in der diese die Glückwünsche entgegennehmen.
Auch viele Taufen und Hochzeiten werden in der Adventszeit gefeiert, daher hört man an allen Ecken und Enden Jubelgeschrei (vigelegele, eine Art Trillern), es wird viel gesungen und man feiert mit großem Festessen.
Der Höhepunkt aller Feierlichkeiten ist das Weihnachtsfest, das vielerorts durchaus auch von muslimischen Nachbarn mitgefeiert wird. Nach dem Gottesdienst am Heiligabend ziehen die Menschen singend, lachend, tanzend in endlos scheinenden Kolonnen aus der großen Kirche hinaus in die dunkle Nacht heim in ihre Häuser.
Kinder und Jugendliche bekommen zu Weihnachten oft neue Kleidung geschenkt. Die Häuser werden gerne mit Blumen geschmückt (eventuell auch künstlichen). Viele Menschen verputzen ihr Haus frisch mit Kalk zum Zeichen, dass ein Gast (Jesus) kommt. Besonders typisch sind zwei abgeschnittene Bananenstauden rechts und links der Haustüre.
(Text: Dr. Gunter Dorsch mit Informationen von Pfarrer Malaki, Frau Pallangyo und Pfarrer Baraka aus Meru)