Gemeindeversammlung zur geplanten Unterbringung Geflüchteter in Gaustadt

Kurz vor Weihnachten haben wir uns in einer kurzfristig anberaumten Gemeindeversammlung mit der geplanten dezentralen Unterbringung von Geflüchteten in Bamberg und damit auch in Gaustadt beschäftigt. Ausgangsfrage war, ob und wenn ja inwiefern uns als Gemeinde diese Veränderung etwas "angeht". 

Schnell war klar, dass wir es begrüßen, dass durch die Schaffung kleinerer Einheiten zur Unterbringung Geflüchteter die Integrationsmöglichkeiten verbessert werden. Wir sehen es als Gemeinde grundsätzlich als unser Anliegen, Menschen, die Schutz und Zuflucht in unserem Land suchen, zu unterstützen. Die nun geplante räumliche Nähe der Unterkünfte macht uns diesen Auftrag nochmal bewusster. 

Aber auch damit einhergehende Fragen, Bedenken und Ängste kamen zur Sprache. Welche Risiken birgt eine dezentrale Unterbringung? Werden Probleme, die derzeit im Bereich des Ankerzentrums auftreten, in die Stadtgebiete übertragen? Überfordert uns in der momentanen Umbruchsituation in unserer Gemeinde dieses zusätzliche Engagement? Wo liegen unsere Möglichkeiten, aber auch unsere Grenzen? 

Drei konkrete Überlegungen aus dem Kirchenvorstand wären Möglichkeiten, wie wir uns als Gemeinde engagieren könnten:

  • Wir beziehen Position. Als Schreiben an die Stadt, Leserbriefe im FT etc. könnten wir uns für kleinere Einheiten in der Unterbringung und bessere Integrationsmöglichkeiten einsetzen.
     
  • Es finden sich Menschen aus der Gemeinde, die gemeinsam mit schon bestehenden Strukturen und Akteuren wie "Freund statt fremd" Unterstützungsmöglichkeiten ausloten und konkrete Hilfe anbieten. 
     
  • Der Bonhoefferplatz bietet Raum für eine kleine Unterkunft. Inwieweit er vom Gelände her geeignet ist, müsste mit der Stadt besprochen und falls ja, ein gutes Konzept der Integration erarbeitet werden. Dieses muss auch die Chancen und Bedürfnisse einer direkten Nachbarschaft zur Kirchengemeinde wie auch zu allen anderen Anwohnern berücksichtigen.

Insgesamt war es vielen Beteiligten wichtig, unser Engagement mit "kühlem Kopf und warmen Herzen" anzugehen. Nach eineinhalb Stunden gemeinsamer Diskussion gingen angeregte Gespräche im Kirchenkaffee weiter. Der Kirchenvorstand wird nun das Stimmungsbild der Gemeindeversammlung in seine Beratungen mitnehmen und weitere Schritte überlegen.

Ideensammlung auf der Gemeindeversammlung