Mit der "Initiative Christen für Europa" nach St.Petersburg

Liebe St. Matthäus Gemeinde,

vielleicht stelle ich mich erst mal persönlich vor, damit man mich besser einordnen kann. Mein Name ist Lisa Schmidt, bin 18 Jahre alt und wohne in Bischberg. Ich wurde in St. Matthäus getauft und 2016 konfirmiert. Dieses Jahr habe ich mein Abitur gemacht. 12 Jahre Schule liegen nun hinter mir und da stellt sich natürlich die Frage: Was kommt danach?

Für mich stand schon lange fest, dass ich nach der Schule praktische Erfahrungen sammeln und gemeinnützig arbeiten wollte. Und das am liebsten im Ausland, um das Leben in einer anderen Kultur hautnah zu erfahren und an Selbstständigkeit zu gewinnen. Aus diesen Gründen habe ich mich für einen einjährigen Freiwilligendienst entschieden. Nachdem ich zahlreiche Bewerbungsverfahren bei verschiedenen Entsendeorganisationen durchlaufen habe, bin ich schließlich bei ICE e.V. gelandet. Bevor sich Ihnen die Frage stellt: nein, damit meine ich nicht die Züge, sondern die Initiative Christen für Europa – also kurz ICE.

Was ist ICE e.V.?

ICE e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich international für Menschenwürde und Menschenrechte einsetzt, wo sie nicht gewährleistet ist. Sie betreuen engagierte junge Menschen, die für ein Jahr in einem anderen Land bei sozialen Projekten mit anpacken wollen. Dabei sind es entweder junge Menschen aus Deutschland, die einen Dienst in einem von über 25 Ländern machen wollen oder junge Menschen, die aus dem Ausland kommen und einen Dienst in Deutschland leisten wollen. Die Grundlage der Projekte sind die Prinzipien einer christlichen Sozialethik: Personalität, Solidarität und Subsidiarität.

Durch die Arbeit der Initiative Christen für Europa wird jungen engagierten Menschen ermöglicht, im Sozial- und Jugendwesen einen Menschen- und Kulturen verbindenden Dienst zu leisten. Die Freiwilligen unterstützen benachteiligte Menschen durch tatkräftige Hilfe und geben ihnen Perspektiven im Alltag und übernehmen dabei Verantwortung für sich und die Gesellschaft. Die Projekte umfassen Kinder- und Jugendarbeit, Behindertenbetreuung, Altenpflege und -betreuung, Obdachlosen- und Flüchtlingsarbeit.

Über meinen Dienst

Meinen Dienst werde ich in St. Petersburg, Russland, leisten. Der geplante Start ist für den 1. September 2020 festgelegt, aber es ist wahrscheinlich, dass sich das Datum auf Grund der Corona Pandemie noch nach hinten verschieben wird. Das Projekt, in dem ich eingesetzt sein werde, ist eine staatliche Grundschule. Diese Grundschule ist jedoch etwas ganz Besonderes und vor allem in Russland sehr selten, denn an diese Schule gehen gleichzeitig Kinder mit und ohne Behinderung. In Russland herrscht das große Problem, dass Menschen mit Behinderung enorm vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden und ihnen ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben in weiten Teilen Russlands nicht möglich ist. Meine Arbeit wird darin bestehen in den Klassen mit Kindern mit Behinderung die Lehrer bei pädagogischen und pflegerischen Arbeiten zu unterstützen.

Warum Russland?

Ich freue mich sehr darüber, dass ich in einem Projekt in Russland eingesetzt sein werde. Das war von Anfang an mein Wunsch-Dienstland. Aber wieso wollte ich unbedingt nach Russland? Es ist so, dass meine Eltern Russlandsdeutsche sind, wodurch ich immer schon von der russischen Kultur geprägt wurde und auch stark daran interessiert bin. Außerdem bin ich bilingual, also mit der deutschen und russischen Sprache aufgewachsen. Dadurch, dass ich jedoch im Alltag mehr Deutsch als Russisch spreche, belaufen sich meine Russischkenntnisse nur auf das Nötigste. Das wird mir natürlich den Start meines Dienstes trotzdem erleichtern, aber ich hoffe doch sehr, dass sich meine Sprachkenntnisse im Laufe des Jahres stark verbessern werden. Außerdem bin ich gespannt zu sehen wie meine Erfahrungen in Russland mit den Eindrücken, die mir durch meine Familie über Russland vermittelt wurden, übereinstimmen werden.

Ich werde berichten!

Genau diese Eindrücke, die ich über das Leben in Russland erhalten werde, möchte ich aber nicht nur für mich behalten, sondern ich möchte sie teilen und vielen Menschen einen Einblick ermöglichen. Deshalb werde ich in regelmäßigen Abständen Berichte über meinen Freiwilligendienst an St. Matthäus schicken, welche dann hier auf der Homepage und im Gemeindebrief für Interessierte veröffentlicht werden.

Wie können Sie junge Freiwillige unterstützen?

Da ICE e.V. ein nur teilgeförderter gemeinnütziger Verein ist und keine eigenen Einnahmen erzielt, sind wir als Freiwillige dazu angehalten Spenden zu sammeln, um die restlichen Kosten eines Freiwilligendienstes zu decken. Diese Spenden kommen alleinig der Initiative Christen für Europa zu Gute und sind keine Spende speziell für meinen Freiwilligendienst. Dieser wurde durch die Spendensammelaktionen meiner vorangegangenen Freiwilligen bereits finanziert. Ihre Spenden werden wiederum zukünftigen Generationen von Freiwilligen einen Dienst ermöglichen. Also wenn Sie die Arbeit der Initiative Christen für Europa unterstützen wollen, finden Sie unten ein Spendenformular zum Download.

Ich möchte mich schon mal im Voraus für alle Spenden bedanken, denn dadurch fördern Sie viele aktive junge Menschen und deren Solidarität im kulturellen Austausch.

Weitere Informationen können finden Sie auf den in der Kirche ausliegenden Broschüren oder auf der Homepage der Initiative Christen für Europa: https://freiwilligendienst.de/

Bei konkreten Fragen können Sie mir auch gerne eine E-Mail schreiben.