Die Ökumene geht natürlich weiter!
Es war eine tolle Idee - so dachte jedenfalls unser Kirchenvorstand: Eine Kirche, die sich zwei unterschiedliche Gemeinden und Konfessionen teilen. In unserem Fall: wir als evangelische St. Matthäusgemeinde gemeinsam mit unserer rumänisch-orthodoxen Nachbargemeinde.
Auch das Dekanat und die Landeskirche ließen sich davon begeistern und entdeckten darin einzigartige Chancen für die Ökumene, aber auch für den langfristigen Erhalt und die nachhaltige Nutzung eines Kirchengebäudes. Eine bauliche Vision für die "Simultankirche St. Matthäus" wurde geboren: Durch das Einziehen einer Zwischendecke sollten zwei Gottesdiensträume entstehen: oben hell, frei und flexibel für evangelische Gottesdienste - unten eher klassisch und mit eingebauter Ikonostase für orthodoxe Liturgie. Ansonsten: Begegnungsort, gemeinsame Nutzung, geteilte Verantwortung für ein Gotteshaus.
In Zusammenarbeit mit dem Baureferat der Landeskirche wurde die Idee weiterentwickelt und über Möglichkeiten des Fundraisings für dieses einzigartige ökumenische Projekt gesprochen. Dabei ist nun leider klar geworden, dass bei einer Planungssumme von 3-5 Millionen Euro von beiden Partnern immer noch ein gewaltiger Anteil selbst gestemmt werden müsste, der die finanziellen Ressourcen der Gemeinden jedoch weit übersteigt. Auch in personeller Hinsicht würde solch ein umfangreiches Bauprojekt wohl langfristig mehr Kräfte binden, als wir zur Verfügung haben. Und so haben wir uns dazu entschlossen, die Simultankirchenidee nicht weiter zu verfolgen.
Die guten und freundschaftlichen Beziehungen zu unseren orthodoxen Geschwistern wollen wir jedoch auf jeden Fall weiter pflegen und auch als Matthäusgemeinde den Gedanken weiter entwickeln, wie wir unser Kirchengebäude (mit weniger einschneidenden baulichen Veränderungen) dennoch nachhaltiger und für gemeindliche sowie vielfältige andere Nutzungsmöglichkeiten weiter entwickeln können.