Ein Jahr ist sie inzwischen schon wieder zurück in ihrer Heimat Tansania: Victoria Ndossy, die 12 Monate als Freiwillige bei der evangelischen Kirche in Bamberg gelebt hat und dabei auch oft in St. Matthäus war. Und es gibt gute Neuigkeiten: Vicky und ihr Mann Ernest, den sie nach ihrer Rückkehr geheiratet hatte, sind im Mai Eltern des kleinen Dylan geworden! Die kleine Familie lebt nun gemeinsam im „Usa River Rehabilitation and Training Center“ (URRC), in dem Vicky auch arbeitet.
Das URRC ist eine Einrichtung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) in enger Zusammenarbeit mit unserer bayrischen Landeskirche und Mission EineWelt. 150 Menschen mit und ohne körperlichen und geistigen Handicaps leben dort wie in einem kleinen Dorf zusammen - unabhängig von Glaubensrichtung und Herkunft. Die behinderten Kinder und Jugendliche, die in Tansania keine Perspektive hätten, werden dort auf eine Integration in ihr familiäres und soziales Umfeld vorbereitet. Vicky hat im URRC lange in der Bäckerei gearbeitet (die für ihr fränkisches Brot und ihre Nussecken berühmt ist). Zuletzt war sie im Gästehaus beschäftigt.
Im Moment ist Vicky für drei Monate in (bezahlter) Elternzeit. Ihr Mann Ernest, der normalerweise als Safari-Tourguide arbeitet, ist wegen der Corona-Krise derzeit arbeitslos, da zurzeit keine Touristen nach Tansania kommen. So ist das Geld knapp, aber die Versorgung der kleinen Familie mit dem Nötigsten zum Glück gesichert. Die ersten drei Monate nach der Geburt bleibt Vicky, wie es in Tansania üblich ist, fast völlig in ihrer kleinen Wohnung. Sie bekommt viel Besuch und wird von Freunden und Verwandten versorgt. In Tansania gehen Mütter nach wenigen Monaten wieder voll arbeiten. Das Baby wird dann tagsüber von einer „Dada“ („Schwester“) versorgt werden, meist einem jungen Mädchen aus der Familie oder dem Dorf. Oft sind die „Dadas“, die dafür ein Taschengeld bekommen und bei der Familie leben dürfen, selbst erst 12 oder 13 Jahre alt.
Wir gratulieren Vicky und Ernst ganz herzlich zum kleinen Dylan:
Mungu awalinde na awabariki – Gott schütze und segne Euch!
Herzlichen Dank an Mona Behninger, Lehrerin am URRC, für die telefonischen Hintergrundinformationen.
Der kleine Dylan kurz nach der Geburt im Mai.