Wir trauern um Karl Foitzik

Die Gemeinde St. Matthäus trauert um Karl Foitzik, der von August 1962 bis Oktober 1965 als "Stadtvikar" von St. Stephan für die damaligen Gemeindeteile Gaustadt und Bischberg zuständig war. Er hat die Bauzeit dieser Kirche von der Grundsteinlegung bis zur Einweihung und mehr noch den Aufbau der Gemeinde durch seine Seelsorge und durch moderne, zeitgemäße Impulse maßgeblich geprägt.

Sehr gerne wäre er auch anschließend Pfarrer der St.Matthäusgemeinde geworden, doch die Landeskirche entschied anders. So wurde er Professor für Religionspädagogik in Neuendettelsau, München und Nürnberg und hat viele Menschen in Kirche und Schule und vor allem in der Jugendarbeit geprägt.

Zeitlebens ist er aber auch St. Matthäus und den Menschen hier verbunden geblieben. Am 22. Januar starb er im Alter von 84 Jahren. 

Heidi und Gerd Ehrhardt erinnern an Karl Foitzik.


 

Nun war es für dich so weit, lieber Karl.

Nach einem erfüllten Leben und zum Schluss schwerer Krankheit  hat dich unser Herrgott zu sich geholt. In einem bewegenden und sehr schön gestalteten Trauergottesdienst am Samstag, dem 29. Januar, durften wir dir die letzte Ehre erweisen.

Mit viel Musik (die immer viel Platz in deinem Leben hatte), mit persönlichem, liebevollem Gedenken deiner Söhne, einer treffenden Predigt des Pfarrers, die dich in all deinen Facetten erkennen ließ,  nahmen neben deiner lieben Familie auch viele Freunde und Wegbegleiter von dir Abschied.

Auch wir erinnern uns sehr gern an deine Zeit in unserer Kirchengemeinde, die du 1962 als Stadtvikar begonnen hast. Wenige Wochen nach deinem Dienstantritt wurde am 28.11.1962 der Grundstein für unsere St. Matthäuskirche gelegt. Am gleichen Abend wurdest du auch noch in der Sebastiani-Kapelle ordiniert.

Eigentlich wolltest du dieses Jahr in St. Matthäus dein 60 jähriges Ordinationsjubiläum feiern. Bei deinem letzten Besuch bei uns haben wir es bereits angeplant.

Als damals 25 jähriger Vikar hast du die ungeheure Herausforderung der weiteren Planungsarbeiten für unsere Kirche gerne übernommen,  ja du hast dich mit "Feuereifer" ans Werk gemacht. Viele Mitglieder des damaligen Kirchbauvereins haben dich "Jungspund" nach Kräften unterstützt. 

Was hast du bis zu deiner  Verabschiedung am 30. Oktober 1965 nicht alles geschaffen und auf den Weg gebracht:

  • 4. Juli 1963: Richtfest
  • Januar 1964: Erster Gemeindebote
  • 12.Juli 1964: Weihe der St. Matthäuskirche 
  • Adventsfeiern, Waldweihnacht, Tanz-und Spieleabend in der Faschingszeit, Gemeindeausflüge, Jungscharwanderungen, Konfi-Freizeiten und eine aktive Jugendgruppe, die z. B. mit dem Theaterstück zum Lied - "Ein Schiff,  das sich Gemeinde nennt " - auf Tournee ging.

Du hast es geschafft alte und junge Gemeindeglieder in das "Gemeindeschiff" zu holen - keiner blieb außen vor.

Leider musste dich die Kirchengemeinde bereits nach 3 Jahren wieder ziehen lassen. Alle Anstrengungen und Bemühungen, dich mit deiner Familie - deiner Frau Helen und euren zwei kleinen Jungs - in Gaustadt zu halten, blieben erfolglos. 

In bester Erinnerung bist du allen geblieben und die Freude war immer groß, wenn dich dein Weg wieder mal nach St. Matthäus führte (Jubiläumsgottesdienste, Erzählabende usw.).

Wie der Pfarrer beim Trauergottesdienst betonte: "Wir nehmen von einem besonderen Menschen Abschied, von dem Familienvater, Pfarrer,  Professor,  Religionspädagogen, Buchautor und dem Menschen Karl Foitzik, der mit seinem "strahlenden Lachen", seiner Natürlichkeit, Offenheit, Herzenswärme  und Geselligkeit die Menschen begeisterte und für sich gewann."

Wir sind dankbar, dass du, lieber Karl, uns ein Stück weit auf unserem Lebensweg begleitet und deine "Spuren" bei uns hinterlassen hast. 

Heidi und Gerd Ehrhardt